Vorkurs Deutsch

Vorkurs Deutsch

Grundlagen

Die defizitären Kenntnisse der deutschen Sprache führen bei Kindern mit Migrationshintergrund nicht selten zu geringem Schulerfolg. Deshalb ist eine gezielte Sprachförderung schon vor Eintritt in die Grundschule notwendig. Schulische Fördermaßnahmen, wie Deutschförderkurse oder Deutschförderklassen können sich bei Bedarf daran anschließen.
Die Grundlage für die Feststellung des Sprachstandes bildet der sog „SISMIK-Bogen“ (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) in den Kindergärten. Hier wird am Ende des vorletzten Kindergartenjahres die sprachliche Kompetenz in der deutschen Sprache erhoben.
Im Vorkurs Deutsch 240 neu werden auch Kinder mit deutscher Erstsprache aufgenommen nach dem SELDAK-Test. Die empfohlene Gruppengröße beträgt sechs bis acht Kinder. Der unten genannte Bildungs- und Erziehungsplan ist die curriculare Grundlage für die Lehrpersonen und Erzieherinnen, bei denen keine Ausbildung in Deutsch als Zweitsprache vorausgesetzt wird.
Einzelheiten zum Modell dieses Vorkurses:
  • Grundlage: SISMIK-Beobachtungsbogen zu Beginn des vorletzten Kindergartenjahres;  SELDAK Beobachtungsbogen – Bedarfsfeststellung für Kinder mit Deutsch als Erstsprache (Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern). In beiden Fällen wird in der Mitte des vorletzten Kindergartenjahres die sprachliche Kompetenz in der deutschen Sprache im Kindergarten erhoben
  • Zielgruppe: Kinder mit und ohne Migrationshintergrund im vorletzten Jahr vor der Einschulung ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen, deren beide Elternteil nichtdeutscher Herkunft sind
  • Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschulen mit jeweils 120 Stunden Förderung
  • Förderort: Kindergarten (Kindergartenanteil); Grundschule/Kindergarten (schulischer Anteil; Entscheidung nach lokalen Gegebenheiten); empfohlene Gruppengröße: sechs bis acht Kinder
  • Verpflichtung: Der Besuch des Vorkurses ist nicht verpflichtend. Kinder, die jedoch beim Zeitpunkt der Schuleinschreibung nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen und keinen Vorkurs besucht haben, können vom Schulbesuch zurückgestellt und zum Besuch eines Vorkurses verpflichtet werden.
  • Materialien: Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung hat gemeinsam mit dem Staatsinstitut für Frühpädagogik die sog. „Lernszenarien“ entwickelt.
Im letzten Kindergartenjahr werden die Kinder mit Migrationshintergrund und auch Kinder mit deutscher Erstsprache sowohl von den Erzieherinnen als auch den Lehrkräften mit jeweils 120 Stunden gefördert, d.h. 2 bzw. 3 Stunden pro Woche kommen die Kinder in die Schule bzw. gehen die Lehrkräfte in den Kindergarten und fördern diese Kinder hinsichtlich ihrer Deutschkenntnisse, um ihnen einen guten Anschluss in der 1. Klasse zu ermöglichen.
Gefördert werden die Kinder hinsichtlich:
  • Gesprächsbereitschaft: Erzählen zu Bildern, über eigene Erfahrungen sprechen,…..
  • Aufforderungen und Anweisungen verstehen
  • Einfache Gespräche führen: Rollenspiele
  • Verständnis von Regeln: Gesprächsregeln
  • Kommunikative Fähigkeiten: Nachfragen, Gestik, Mimik,….
  • Aktiver Wortschatz, Wortschatzerweiterung
  • Richtiges Nachsprechen
  • Laute hören
  • Silben klatschen
  • Reime finden
  • Kreativität im Umgang mit der Sprache
  • Durchhaltevermögen und Konzentration